Aktuell ist es mal wieder so weit. An den Börsen herrscht eine Mischung aus Panik und Furcht. Vor einigen Tagen verzeichnete der Dow Jones seinen größten Tagesverlust aller Zeiten - stolze 4,6%. Solche Meldungen gehen dem ein oder anderen an die Nieren - gerade dann, wenn aus den Prozentzahlen konkrete Buchverluste im Depot von mehreren tausend Euro werden. Doch es gibt einige Möglichkeiten, Aktienverluste im Depot während so einer Phase zu senken.
Gold gilt als krisensicher und verhält sich in der Preisentwicklung oft entgegengesetzt zu den Aktienmärkten. So sanken die Aktienmärkte (= MSCI World) in der letzten Eurokrise (Februar bis November 2011) 17,8%, während der Goldpreis um 28,8% stieg. Daher kann es durchaus Sinn machen - gerade in Abwärtsphasen an den Aktienmärkten - einen gewissen Goldanteil aufzubauen. Hierdurch lassen sich die entstehenden Depotverluste durch Aktien reduzieren. Auch für Währungs-Pessimisten, die von einem Kollaps des aktuellen Wirtschafts- und Währungssystem überzeugt sind, macht ein Goldinvestment Sinn. Gold wird schon seit mehreren tausend Jahren als werthaltig angesehen, sodass mit allerhöchster Wahrscheinlichkeit immer ein gewisser Preis für Gold bezahlt werden wird. Der Preis des Goldes richtet sich stets nach der Nachfrage. Wer sich mehr für ein Goldinvestment interessiert, findet hier eine ausführliche Übersicht zu allen relevanten Fragen bezüglich eines möglichen Golderwerbs.
Die Volatilität ist ein Maß für die aktuelle Schwankungsbreite am Aktienmarkt, die in den nächsten 45 Tagen erwartet wird. Ganz klassisch wird sie auch als Angstbarometer genannt, da die Volatilität vor allem in stürmischen Börsenzeiten in die Höhe schnellt. Der Index, der die Volatilität für den Dax beschreibt, nennt sich VDAX - der für den amerikanischen Aktienmarkt VIX. Wer weitere Hintergründe zu der Volatilität wissen möchte, sollte sich diesen Artikel durchlesen.
Nach der Standardinterpretation herrschen Panikzeichen bei einem VDAX-Wert über 20. Wie du auf der Abbildung sehen kannst, kann der Wert sogar um einiges stärker ansteigen - jedoch stets kurzfristig. Ähnlich sicher, wie das Amen in der Kirche, kann man sagen, dass sich die Volatilität wieder in Richtung ihres langfristigen Durchschnittes zurückbewegt, der so grob bei 15 liegt. Hierdurch ergibt sich eine einfache Tradingstrategie. So kann man sagen, dass man auf eine fallende Volatilität setzt, wenn der VDAX auf einen Extremwert, z. B. über 30, steigt. Wie im Chart zu erkennen, dauert es meist nur wenig Tage bis der VDAX wieder sinkt. Man sollte jedoch nicht zu gierig sein und bei einem Volatilitätsabfall die Gewinne rechtzeitig mitnehmen, da die Schwankungsintesität auch wieder kurzzeitig ruckartig ansteigen kann. Zugegebenermaßen ist diese Absicherung nicht gerade für Börsenneulinge, da man die extreme Schwankung aushalten muss und sich zudem mit speziellen VDAX-short-Produkten auskennen sollte. Für Börsenerfahrene kann das Spiel mit der Vola jedoch sehr attraktiv sein.
Quelle: Guidants
Auch kann man durch gewisse Aktienstrategien dafür sorgen, dass man seine Verluste während der Abwärtsphasen an den Märkten vermindert. Eine ganz einfache Strategie wäre ein Stopp-Loss, den man während einer Aufwärtsphase immer wieder nach oben anpasst (=Trailing-Stop). So weiß man stets, dass egal was komme, man nicht mehr Geld verliert als die Differenz zwischen dem Stopp-Loss und den aktuellen Aktienpreisen. Die große Kunst beim Setzen von Stopp-Loss besteht jedoch darin, dass man diesen nicht zu nahe unter dem aktuellen Aktienpreis setzen darf, weil man ansonsten bei jeder kleineren Kurskorrektur ebenfalls Aktienanteile verkaufen würde. Beispielsweise haben sich daher markante mittelfristige Chartpunkte der Chartanalyse als Stopp-Loss-Marken bewährt.
Außerdem gibt es noch andere Methoden, wie man Aktienmärkte bewerten kann und auf deren Grundlage man ,öglicherweise bei einem überbewerteten Markt rechtzeitig aussteigen kann. Einerseits kann man sich näher mit den sog. technischen Indikatoren beschäftigen. Wer sich in diese Thematik einarbeiten möchte, dem empfehle ich diese Artikelserie. Anderseits kann man auch aufgrund von ökonomischen bzw. unternehmensspezifischen Kennzahlen eine Bewertung der Aktienmärkte vornehmen. Wichtig dabei ist stets, dass man seine Aktienstrategie-Regeln anhand älteren Daten prüft, um ein Gefühl und auch eine gewisse Sicherheit in die erarbeitete Strategie zu bekommen.
Der Investmentbanker Gerald Hörhan zitiert immer gerne einen Schweizer Banker und dessen wichtigste Finanzregel: "Haben Sie immer genügend Geld". Wenn man dazu noch ein zweites Zitat von dem Banker Carl Mayer von Rothschild berücksichtigt, haben wir schon unseren 4. Weg, um Investmentverluste zu reduzieren. Dieser hat gesagt: "Kaufe, wenn die Kanonen donnern".
Hierdurch ergibt sich eine einfache Strategie. Wer in Crashphasen nicht voll investiert ist und Bargeld-Rücklagen auf seinem Konto hat, kann zwar seine Verluste nicht reduzieren. Jedoch kann man so "günstig" nachkaufen und sich später umso mehr über die Kurserholungen freuen, die nach dem Crash folgen. Investoren wissen nämlich, dass Crashphasen immer auch der Ursprung manchen beeindruckenden Wohlstands gewesen sind. Wenn man keine erfolgserprobte Strategie für den richtigen Nachkaufzeitpunkt hat, empfiehlt es sich, einfach konsequent seine monatlichen Investitionssummen für Aktien in Abwärtsphasen zu erhöhen.
Dies waren nun einige Beispiele, wie man Depotverluste während einer Abwärtsphase reduzieren kann. Kannst du noch andere Möglichkeiten empfehlen? Wenn ja, dann lass uns alle daran teilhaben und schreib sie in die Kommentare.
Bei allen Crashszenarios sollte man jedoch nie vergessen, dass sich die Aktienmärkte langfristig von jedem noch so schlimmen Crash immer wieder erholt haben und stets neu Allzeithochrekorde erzielen konnten. Wer wissen möchte, wie man in solchen Märkten investiert und eine zweistellige Rendite im Schnitt erzielt, dem empfehle ich Teil der kostenlosen Finanzakademie "Grundrecht Finanzbildung" zu werden und mich dort zu kontaktieren.
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