Wieso du deine Einstellung zu Konsumkrediten hinterfragen solltest!


In einer kürzlich durchgeführten Studie wurden Bürger über ihre Bereitschaft zu Konsumkrediten befragt. Neben den dort vorgestellten Ergebnissen, will dir dieser Artikel hauptsächlich einen kritischen Perspektivenwechsel zu deiner aktuellen Haltung gegenüber solchen Kredit aufzeigen.

 

Wofür würdest du einen Kredit aufnehmen?

Wie ist deine aktuelle Einstellung zu Krediten? Hast du vielleicht sogar einen, den du aktuell Monat für Monat abbezahlst? Immerhin ist ein Kredit sehr schnell beantragt und die Verlockung, innerhalb kürzester Zeit ein paar tausend Euro mehr auf dem Konto zu haben, allgegenwärtig. Man geht einfach auf ein Kreditvergleichsportal, wie Smava, gibt seine Daten ein und schon kann man sich seinen gewünschten Kredit aussuchen. Auf der abschließenden Vergleichsseite sieht man, dass man beispielsweise "nur" 140€/ Monat zahlen muss, um nun direkt 10.000€ zu bekommen. Langfristig weiß man, dass man natürlich aufgrund der Zinsen mehr als die 10.000€ zurückzahlt. In diesem Beispiel wären das rund 1.000€ mehr. Die Entscheidung für oder gegen einen Kredit ist ein Konflikt zwischen der kurzfristigen Bedürfnisbefriedigung und dem Wissen, dass man für diese langfristig betrachtet mehr bezahlt und zudem gebunden ist. Auch ist der Griff zu einem Kredit aus psychologischer Sicht der Weg des geringeren Widerstandes. Anstatt erst einen langen Zeitraum diszipliniert zu sparen, was natürlich mit "Schmerzen" verbunden ist, nimmt man lieber die "Abkürzung" namens Kredit, um sich direkt seine finanziellen Wünsche erfüllen zu können.

Soviel nun einmal zur Psychologie, die sich hinter dem Schuldenmachen versteckt. Wie stehst du nun zu Krediten? In welchem Fall würdest du einen Kredit aufnehmen?

 

 

Die Fakten: Dafür nimmt der Deutsche Schulden auf

Bevor wir uns die Positionen der beiden gegenüberliegenden Fraktionen kritisch anschauen, möchte ich dir zunächst einmal die Fakten zu der Kreditlage in Deutschland nennen. Das Thema Immobilienkredit ist dabei außen vor belassen.

 

Rund jeder vierte Deutsche hat aktuell einen Ratenkredit, den er Monat für Monat abbezahlt. Im Schnitt beträgt die Schuldenhöhe dabei 9.800€. Die Gründe, wofür jemand einen Kredit aufnimmt, lassen sich gut aus der folgenden Abbildung erahnen. Ganz oben steht, wie fast nicht anders zu erwarten, das Thema "Auto". Dies ist auch offensichtlich, da man für ein Auto meist einen fünfstelligen Betrag hinlegen muss, den nur die wenigsten Menschen einfach so aufbringen können.

 

"Klar nehme ich Kredite auf"

Beleuchten wir nun zuerst die Position, die selbstverständlich einen Kredit aufnehmen möchte. Diese soll sich stets darüber im Klaren sein, dass sie sich durch Ratenkredite mehr und mehr in die Abhängigkeit anderer begibt und die Last der Pflichten immer größer und größer wird. Vielleicht sagt die betreffende Person auch, dass sie nicht sparen kann. Gleichzeitig zahlt sie jeden Monat einen ordentlichen Betrag, um ihren Kredit abzubezahlen. Das ist im Grunde nichts anderes als Sparen, außer dass sie durch das Abzahlen ungefähr jeden 10. Euro einem anderen gibt (s. oberes Beispiel).

 

Außerdem muss man sich stets darüber bewusst sein, dass mit der Kreditaufnahme die finanzielle "Halskrause" enger und enger wird. Den einen stört das emotional weniger, den anderen dafür umso mehr. Deshalb grübelt dieser öfter über seine finanzielle Situation, ist unzufrieden oder kann sogar nur sehr schlecht schlafen. Dies hängt ganz von der eigenen Wertevorstellung und Persönlichkeit ab. So oder so muss man sich als Kreditnehmer bewusst sein, dass das regelmäßige Einkommen nicht plötzlich wegbrechen darf. Meist haben Kreditnehmer keine weiteren Rücklagen, sodass beispielsweise die Kreditrate von hundert Euro pro Monat durch die Änderung der Lebensumstände plötzlich doch zu hoch wird. Wenn dies eintritt, ist man schneller im Schuldenstrudel mit all seinen Problemen gefangen, als man sich das vorstellen kann. 

 

 

"Ich würde nie einen Kredit aufnehmen!"

Mit dieser Einsicht ist eine Sache gewiss - du wirst stets ein ruhiges und sicheres Finanzleben führen. Wer so denkt, wird nur das Geld ausgeben, das er auch zur Verfügung hat. Im Idealfall bildet man ein Rücklagenkonto, um Konsumbedürfnisse, wie Auto, Küche oder Haushaltsgeräte, finanzieren zu können. Doch wenn keine ausreichenden Geldrücklagen vorhanden sind, soll man dann stets auf seiner Devise verharren? 

 

Während man auf die Verwirklichung von "Luxuswünschen" relativ einfach verzichten kann, sieht die Lage ganz anders aus, wenn man eine Sache wirklich braucht, um seinen Alltag zu bestreiten. Fällt unerwartet die Waschmaschine in einer vierköpfigen Familie aus, bleibt doch gar nichts anderes übrig, als einen Kredit aufzunehmen. Schließlich muss die Wäsche wieder sauber werden. Kannst du für so einen Fall Verständnis für die Familie aufbringen?

 

Ein weiterer Beweggrund, einen Kredit aufzunehmen, kann der Wunsch sein, Lebensträume zu verwirklichen. Vielleicht sehnst du dich schon lange danach, dieses besondere Fach zu studieren oder jene spezifische Ausbildung machen zu können? Willst du darauf wirklich im Leben verzichten, nur weil du es dir aktuell nicht leisten kannst? Womöglich möchtest du dich auch selbstständig machen, doch dir fehlt das Startkapital? Es gibt auch noch andere Wünsche, für deren Verwirklichung man langfristig vielleicht sogar gerne mehr bezahlt. Möglicherweise hat man aufgrund gesundheitlicher Einschränkungen oder anderer Zukunftspläne nur jetzt aktuell die Chance , einen Lebenstraum zu verwirklichen. Das kann eine Weltreise sein oder auch die gemeinsame Zeit mit diesem einem wichtigen Menschen. So etwas kann unbezahlbar sein. Ist es da noch schlimm, dass man langfristig womöglich einige tausend Euro mehr bezahlt?

 

 

Fazit

Mit diesem Artikel möchte ich bewusst kein Urteil über Kredite fällen, wie es sonst in der Finanzbloggerszene so üblich ist. Dort heißt es pauschal, dass man nie Konsumschulden machen soll. Vielmehr ist es mein Ziel mit diesem Artikel, dich mit deinen Überzeugungen für diese Thematik zu sensibilisieren, um dir einen anderen Blickwinkel zu verschaffen.

 

Wenn du wissen möchtest, wie ich persönlich zu Krediten stehe und was ich meinen Coachingklienten dazu vermittle, dann schau unbedingt bei meiner kostenlosen Finanzakademie "Grundrecht Finanzbildung" vorbei!

 



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