"Was soll ich nur mit meinem ersten Gehalt machen? Ausgeben?" Nach vielen Jahren Ausbildung oder Studieren und nach einigen Bewerbungsgesprächen ist es endlich soweit: Man fängt mit seinem ersten Job an, und ein neuer Lebensabschnitt startet. Alles ist neu, man ist aufgeregt und es gehen einem viele Gedanken durch den Kopf: "Werde ich einen guten Einstieg in dem Beruf schaffen?", "Bin ich für den Job auch wirklich fähig genug?" oder "Hoffentlich werde ich nette Kollegen haben!". Neben diesen typischen Jobfragen beginnt für dich ebenso auch einer der wichtigsten finanziellen Weichenstellungen für dein zukünftiges finanzielles Leben. Die meisten sind sich dieser Situation völlig unbewusst und lassen damit einer ihrer größten finanziellen Chancen verstreichen.
Hier möchte ich die Ergebnisse zweier Umfragen aus der Wirschaftswoche (von 2012) und aus dem Stern (von 2015) kurz zusammenfassen:
Hier lässt sich zunächst eine positive Überraschung herausstellen: Rund 75% der Befragten gaben an, dass sie ihr erstes Gehalt sparen würden. Diese Ergebnis überraschte mich schon etwas, da ich persönliche andere Erfahrungen gemacht habe. Beim Artikel vom Stern ist die Quote der Sparer dagegen nur mit 20% angegeben, was eher meinen Erfahrungen entspricht. Auch bei den anderen Antworten gehen die Umfragewerte beider Studien weit auseinander. Zu den ersten Anschaffungen (und gleich eine sehr teure) zählt das eigene Auto. Dies wollen sich im Schnitt rund 15 - 50% der Berufseinsteiger kaufen. Ebenfalls recht beliebt ist der lang ersehnte große Urlaub und neue elektronsiche Geräte, wie ein IPhone oder Fernseher.
Spannend ist darüber hinaus, dass rund ein Drittel der Studenten das erste Gehalt zur Bafög- oder Studienkreditabzahlung nutzen wollen und etwa jeder vierte schon an ein Eigenheim denkt.
Die Aufzählung der Ausgaben für das erste Gehalt, finde ich im großen und ganzen aus finanzieller Sicht vollkommen ok. Das erste Gehalt ist ein besonderer Moment, und davon darf man sich auch einen lang ersehnten Konsumwunsch gönnen. Ich habe übrigens damals mein erstes Gehalt ganz konservativ gespart. Aus heutiger Sicht würde ich mich mir schon etwas Besonderes davon gönnen. Jedoch finde ich eine aufgezählte Sache sehr problematisch - nämlich das eigene Auto. So eine Anschaffung ist einfach für den Berufsstarter zu groß. Es ist nicht nur, dass man dafür meist einen Kredit aufnehmen muss; das Hauptproblem ist, dass der prozentuale Budgetanteil für das Auto einfach unangemessen hoch ist. Ein Auto kostet mit Versicherung und Sprit schnell 400€ im Monat. Bei einem fiktiven Einstiegsgehalt von 1.600€ sind das rund 1/4 deiner Geldenergie! Wer also den Wunsch hat, ein Auto zu kaufen, sollte darüber nochmal ausführlich nachdenken und sich auch den Alternativen bewusst werden, was man mit rund 5.000€ im Jahr alles andere machen kann.
Außerdem möchte ich dir eine weitere Sache mitgeben: Renn nicht zum nächsten Finanzberater! Ich weiß nicht, welches Vertrauen du in Finanzdienstleister und Banker hast, aber ihr Job ist es nicht, dich reich zu machen, sondern Produkte zu verkaufen und Provisionen zu generieren. Und diese Provisionen zahlt der Anleger, also du. Den Fehler habe ich damals gemacht, und hier kannst du meine Geschichte, wie ich damals durch die Provision Geld verloren habe, nachlesen. Manch einer mag sich jetzt ziemlich allein gelassen vorkommen fühlen, dass er die Verantwortung für sein Geld nicht jemandem anderen übertragen kann. Aber es gibt nur eine Person, der dein Geld am meisten am Herzen liegen sollte, und das bist du! Im folgenden Abschnitt werde ich dir ein paar Wege zeigen, wie dir mit Leichtigkeit der Einstieg zu einem eigenverantworlichen Umgang mit deinem Geld gelingt.
Die alles entscheidene Regel habe ich dir gerade schon mitgeteilt:
Triff die Entscheidung, Eigenverantwortung für deine Finanzen zu übernehmen!
Denn egal, was du mit deinem ersten Gehalt machen solltest, ob verkonsumieren oder sparen, spielt überhaupt keine Rolle über dein finanziellen Werdegang. Das entscheidende ist, ob du für dich die Eigenverantwortung für dein Geld übernehmen möchtest.
Bevor ich dir die Schritte zeigen möchte, wie ein eigenverantwortlicher Umgang mit deinem Geld als Berufseinsteiger aussieht, möchte ich kurz den Weg von einem nicht-verantwortungsvollem Umgang skizieren: Jeder Mensch hat nämlich einen bestimmten Geldthermostat in sich. Dieser wurde aus dem gelerntem bzw. gesehenem Geldumgang seines Umfelds eingestellt: der Familie, Freunden, den Medien, der gesellschaftlichen Vorstellung und irgendwelchen Geldsätzen, die man für sich als wahr empfindet (ein ganz doofer ist "lieber arm und gesund als reich und krank" - hä?!? Was soll denn das miteinander zu tun haben?). Durch deinen individuellen Geldthermostat hast du ein unbewusste eine feste Einstellung und bestimmtes Verhalten in Geldangelegenheiten.
Ich möchte dir ein Beispiel dazu geben: Wenn dein Thermostat dir z.B. sagt, dass Konsum das richtige Verhalten ist, aber man dafür keine Konsumschulden machen darf und außerdem zu einem "erfolgreichen" Finanzleben ein eigenes Haus gehört, wirst du dich dementsprechend immer danach verhalten und Geldentscheidungen treffen. Relativ egal, wie hoch dein Gehalt in Zukunft steigen wird, du wirst damit ein Hauskredit abbezahlen und vom restlichen Geld dir immer schöne Sachen kaufen. Das ist dein festes Geldverhalten, auch wenn es vielleicht gar nicht das ist, was du wirklich mit dem Geld machen möchtest.
Als nächstes überlege dir genau, wofür du diese frei gewordene Geldenergie verwenden möchtest. Und hier gibt es keine pauschale Aussage. Du solltest dir bewusst werden, welche Werte und Sachen dir im Leben wichtig sind und wie du diese zusätzliche Geldenergie dafür nutzen kannst. Wichtig ist, dass es sich dabei wirklich um deine persönlichen Werte handelt und weder die des vorgelebten gesellschaftlichen Konsumlebens noch von das von Finanzgurus vorgegebe Ziel der finanziellen Freiheit. Ich bin der Meinung, dass man ziemlich automatisch ein glückliches Leben führt, wenn man nach seinen eigenen persönlichen Werten leben kann. Also nimm dir die benötigte Zeit (ruhig mehrere Wochen oder manchmal auch Monate) und mach dir ein klares Bild DEINER finanziellen Zukunft!
Als dritten Schritt erstellst du dir ein festes Geldsystem mit verschiedenen Budgets für deine Werte, um diese neu gewonnene Geldenergie möglichst effektiv und effizient für dich und dein Leben zu nutzen. Auch hier gibt es keine pauschale Aussage. Generell sollte es drei verschiedene Hauptgeldströme geben. Einen für die Alltagskosten, dann um deine Werte zu leben und als letztes den Topf der finanziellen Sicherheit und irgendwann der finanziellen Freiheit.
Viel Erfolg auf deinem finanziellen Weg in die Eigenverantwortung und freue dich auf jeden einzelnen Schritt!
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